«imwald
in Kontakt mit der Natur
zu sich selbst finden
wach, aufmerksam, ganz da sein
den Boden unter den Füssen
den Tannenduft in der Nase
den Wind im Gesicht
das Zwitschern der Vögel
im Ohr»
In der Naturpädagogik geht es um den respektvollen, achtsamen Umgang mit der Natur. Durch eigenes Erleben und Erforschen mit allen Sinnen wächst die Beziehung zur Natur und lässt den Wert der Natur als unsere Lebensgrundlage erkennen. Das freie Spielen, Entdecken und Beobachten sind wichtige Elemente der Naturpädagogik. Sie fördert auch die Beziehung zu sich und anderen und ermöglicht ein ganzheitliches Wachsen und Werden.
Der*die Naturpädagog*in organisiert, strukturiert und führt Anlässe mit kleineren oder grösseren Gruppen von Menschen in der Natur durch. Dabei hilft ihm*ihr der «natürliche Kreislauf» (Coyote-Mentoring-Methode nach Jonathan R. Young). Die Natur selbst mit den Jahres- und Tageszeiten gibt bei der Planung Anhaltspunkte, wie sich zum Beispiel Energie und Neugierde entwickeln, wann eine Pause sinnvoll ist und wie am Schluss in Ruhe reflektiert werden kann. Auch Alltagsrituale und Lieder helfen dem*der Naturpädagog*in einen Naturaufenthalt zu gestalten.
Er*sie stellt sicher, dass die körperlichen Grundbedürfnisse gedeckt sind. Dies beinhaltet zum Beispiel, wie man ein Feuer macht, um sich zu wärmen oder damit zu kochen, wie man eine Plache spannt, um darunter Schutz zu finden oder was man in eine Waldapotheke packt.
Der*die Naturpädagog*in bietet einen Rahmen und Methoden an, durch die vielfältige und unmittelbare Naturerfahrungen gemacht werden können. Er*sie macht auf Entdeckungen aufmerksam, stellt gezielt Fragen, die zum eignen Nachdenken und Forschen anregen, vermittelt Sachwissen und weckt Neugierde und Interesse für alles Lebendige. Der*die Naturpädagog*in misst dem freien Spielen, eigenem Entdecken, Erforschen und Abenteuer grosse Bedeutung bei. Gelehrt und gelernt wird mit allen Sinnen, handelnd und über Beziehungen.
Und ganz wichtig, der*die Naturpädagog*in schöpft aus eigenen Erfahrungen und Wissen über die Natur und die Menschen und lebt vor, was er*sie lehrt.
Das Draussensein bei jedem Wetter und in jeder Jahreszeit stärkt den Menschen auf verschiedenen Ebenen. Der gesamte Körper mit seinen Sinnen wird geschult und trainiert. Grob- und feinmotorische Fähigkeiten werden beim Klettern, Sägen, Schleichen, Schnitze und vielem mehr erlernt und erweitert. Das Immunsystem wird gestärkt.
Die Selbstständigkeit, das Selbstvertrauen und die Ausdauer profitieren von Naturaufenthalten. Grenzen suchen, Schwierigkeiten überwinden, das Einschätzen der eigenen Kräfte und Fähigkeiten sind gefragt. Daraus entwickelt sich emotionale Reife. Wertschätzung und Dankbarkeit werden spürbar.
Neugierig, selbstwirksam, kreativ, wissensdurstig, aus Erfahrungen und mit allen Sinnen zu lernen macht Freude.
Das Verweilen können im Moment, im Fluss sein und flexibel reagieren auf Gegebenheiten, beeinflusst das Hirn positiv und nachhaltig. Durch emotionale Erfahrungen verankert sich das Erlernte langfristig. Solche wichtigen Momente entstehen oft beim freien Spielen, durch Fantasie, beim schöpferischen Handeln und Gestalten.
Vernetztes Denken und eine sensible Wahrnehmung fördern das Interesse an der Natur. Die Beziehung zu ihr, das Wissen und das Bewusstsein über Zusammenhänge in der Natur werden vertieft. Dadurch entsteht Liebe zur Natur und das Bedürfnis, sie nachhaltig zu schützen.
Im Zusammensein mit anderen Menschen sind soziale Kompetenzen wichtig. Die Kommunikationsbereitschaft und -fähigkeit und das Gemeinschaftsgefühl werden in der Natur gefördert und gestärkt. Die Gruppe ermöglicht es, sich einzubringen oder zurückzunehmen, Beziehungen einzugehen und Freundschaften zu knüpfen.
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